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Maps of East Frisia

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"Novus atlas absolutissimus das ist generale Welt-Beschreibung mit allerley schönen und neuen Land-Carten gezieret, der andere Theil begreiffet Teutschland / bei Joannes Jansson."
Dies ist ein vollständiges Faksimile des 1657/60 in Amsterdam herausgegebenen Atlasses mit 92 Karten (Originalexemplar in der Bayerischen Staatsbibliothek München). auf dem Photo aufgeschlagen: Die Karte des Westfälischen Kreises, zu dem auch Ostfriesland gehörte. (PHOTO FEHLT!)

"Atlas sive cosmographicae meditationes de fabrica mundi et fabrica figura"
Faksimile des berühmten Atlasses von Gerhard Mercator, herausgegeben 1595 in Duisburg. Erstmalige Benennung des Buches mit einer Sammlung von Karten mit dem Titel "Atlas". auf dem Photo aufgeschlagen: Titelseite. (PHOTO FEHLT!)

#2: "FRISIAE ORIENTALIS noua et exacta descriptio", 1579
Diese Karte von Laurentius Michaelis aus Hohenkirchen, dem Sekretär Maria von Jevers, betont besonders die Binnengewässer Ostfrieslands und ist wegen der Heimat des Verfassers im Osten genauer als im Westen. Sie erschien im Atlas des Gerard de Jode „Speculum Orbis Terrae" 1593 in Antwerpen. [Kartenliste #7]

Michaelis 1579

#3: "FRISIA ORIENTALIS", 1598
Karte aus dem ersten deutschen Reiseatlas mit dem Titel " ... ITINERARY ORBIS CHRISTIANI ... Das dritte theil des reisbuchlins des christenthums ... Köln, 1580". Zwischen 1580 und 1600 gab es verschiedene Herausgeber von kleinen Atlanten, wobei die Zuordnung schwierig ist, zumal einige dieser Herausgeber mit Pseudonymen arbeiteten. Vom Karteninhalt teilweise grobe und verzerrte Darstellung. Typisch für diese Karten: Die größeren Nachbarorte, die nicht auf der Karte abgebildet sind, werden in den Randleisten angedeutet. [Kartenliste #26]

1598

#4: "WESTFALIA Cum Dioecesi Bremensi", 1585
Im ersten "Atlas", der auch im Titel so genannt wird, nämlich dem „Atlas sive Cosmographicae Meditationes de Fabrica Mundi et fabricati figura", Teil 2 „Germaniae Tabulae ..." von Gerhard Mercator ist dies eine von zwei Karten, auf denen Ostfriesland abgebildet ist. Da der westliche Teil nicht zum Bistum Bremen, sondern zum Bistum Münster gehörte, hat man in diesem Bereich die wundervolle Kartusche plaziert. [Kartenliste #15]

Mercator 1585

#5: "EMDEN & OLDENBORCH Comit.", 1585
Im Mercator-Atlas von 1595 und seinen Nachfolgeausgaben wird Ostfriesland gemeinsam mit Oldenburg dargestellt, was in späteren Jahren selten gemacht wurde. Der Verlauf der Küsten und die ostfriesische Inselkette sind noch nicht korrekt dargestellt, die Ausgaben wenige Jahre später von anderen Autoren sind viel genauer. Über den eigentlichen Verfasser dieser Karte weiß man nichts, Mercator hat für seinen Atlas Informationen aus vielen Quellen verarbeitet. [Kartenliste #14]

Mercator 1585

#6: "Wesphalia cum Dioecesi Bremensi", "THE FIRST TABLE OF WESTPHALIA", 1635
Die kleinen Hand-, Reise- oder Taschenatlanten erfreuten sich einer großen Beliebtheit, denn diese Ausgaben konnte sich die aufstrebende Mittelschicht leisten; im Gegensatz zu den großen Atlanten von Blaeu oder Janssonius, die nicht nur heute ein großes Vermögen kosten sondern auch schon einen stattlichen Kaufpreis nach der Herstellung hatten. Der „Atlas Minor" aus dem die Karte stammt, wurde zuerst von Jodocus Hondius und Johannes Janssonius herausgegeben und kam in verschiedenen Sprachen heraus, was uns aber häufig nur die Rückseite der Karte verrät. Neben lateinischen, französischen und deutschen Ausgaben gab es auch seltene mit englischem Text. Dieses Kartenblatt stammt aus einer Ausgabe von 1635 von den Herausgebern Sparke & Cartwright. [Kartenliste #79]

#7: "EMDEN et Oldenbor", 1651
Die Karte stammt aus dem "Atlas Minor", einem in vielen Auflagen erschienenen Taschenatlas und ist nach Aufbau und Inhalt eine Verkleinerung der Mercator-Karte von 1585. In den Randleisten befinden sich Längen- und Breitengrade. [Kartenliste #94]

1651

#8: "FRISIA ORIENTALIS", 1595
Eine sehr dekorative Darstellung Ostfrieslands mit den beiden Trachtenfiguren! Die Küstenlinie im Westen Ostfrieslands ist korrigiert, überhaupt finden wir im westlichen Teil der Karte viele Informationen, z.B. über die Salzgewinnung auf der Insel Bant vor der Leybucht. Das erste Mal taucht eine Insel-Karte mit dem Zustand des Dollartgebietes vor der Überschwemmung durch Sturmfluten auf, sie wird in vielen späteren Karten kritiklos übernommen. Verfasser dieser Karte ist der Rektor der Lateinschule zu Norden und spätere Pastor zu Pilsum Johannes Florianus. Florianus hatte schon 1579 eine Ostfrieslandkarte für den Atlas des Ortelius entworfen, aufgrund der gravierenden Mängel fertigte er für die 1595 erschienene Auflage des „Theatrum" diese völlig neue Karte. [Kartenliste #23]

Florianius 1595

#9: "FRISIA ORIENTALIS" (im Kartenbild) oder "DESCRIPTIO COMITATUS EMBDANI" (oberhalb der Karte)", 1606
Dieses kleine Kärtchen aus "P.Bertii Tabularum Geographicum" ist eine der wenigen Ostfrieslandkarten aus einem Zak-Atlas (Taschenatlas). Meistens wurden in diesen Atlanten die schon bekannten Karten verkleinert wiedergegeben. In diesem Falle war die verkleinerte Wiedergabe den Kartenliebhabern der letzten Jahrzehnte bekannter als das Vorbild, nämlich die Karte des David Fabricius vom Jahre 1589. Ein schönes dekoratives Blatt. [Kartenliste #32]

Bertius 1606

Von dieser besonders schönen Karte können Sie sich ein
stark vergrößertes Photo ansehen!

#10: "TYPVS Frisiae Orientalis à Dullarto sinu atq. amasi ostio ad Iada usq. fl. singulari studio ac industria concinat et ad vi vum expreßo Authore Ubbone. P.Keer. Exc.", 1617
Dies ist die Ostfrieslandkarte von Ubbo Emmius, allerdings schon der vierte Zustand, d.h., daß diese Karte zwar von der Originalkupferplatte gedruckt wurde, diese aber schon mehrfach geändert wurde. Die wichtigsten Änderun-gen gegenüber dem ursprünglichen Zustand sind folgende: Die Kartusche links ist geändert, rechts ist ein Stadtplan von Emden nach Peter Bast eingefügt, am schwerwiegendsten ist aber die Verkürzung der Kupferplatte auf der linken Seite, die man gut erahnen kann, wenn man die im Kartenrand stehende Windrose sieht. Dabei ist auch die Darstellung der Insel Borkum weggefallen. Der Grund für diese Plattenverkleinerung liegt darin, daß diese Karte in den ersten niederländischen(!) Nationalatlas aufgenommen wurde und dem Format angepaßt wurde. Diese Karte bildete gut 200 Jahre die Grundlage aller weiteren Ostfrieslandkarten, war sie doch aufgrund sorgfältiger Messungen im Gelände unter Anwendung trigonometrischer Berechnungen erstellt worden. [Kartenliste #45]

Emmius 1617

Auch von dieser Karte ist sind zwar
stark vergrösserte Ausschnitte zu bewundern!

#11: "TYPVS Frisiae Orientalis à Dullarto sinu atq. amasi ostio ad Iada usq. fl. sin gulari studio ac industria concinat et ad vivum expreßo", "Authore Ubbone", 1624
Bei diesem fünften Zustand der Emmius-Karte wurde im Titel die Herausgeberadresse getilgt und links neben dem Emden-Plan, der übrigens entsprechend der Stadterweiterung vergrößert worden ist, die neue Verlagsadresse: „C.J. Visscher excudebat 1624" eingefügt. Ansonsten kann man dieses Blatt gut mit der Emmius-Karte von 1617 vergleichen, da beide Blätter von derselben, allerdings veränderten Kupferplatte stammen. [Kartenliste #56]

Visser 1624

Hier nocheinmal der Emder Stadtplan als stark vergrößertes Einzelphoto.

Emder Stadtplan aus Visser 1624

#12: "LA FRISE Orientale.", 1633
Dieses kleine Kärtchen mit einer vollständigen Abbildung der ostfriesischen Halbinsel (nur Borkum fehlt!) kommt in einem kleinen Atlas vor, der 1633 in Paris von Nicolas Tassin herausgegeben wurde. Die alten friesischen „Länder" sind grenzkoloriert gegeneinander herausgehoben. Als Vorbild für dieses Kärtchen wird wohl die Emmius-Karte in der Ausgabe von Claes Jansz Visscher von 1624 gedient haben. Als Gesamteindruck kann festge- halten werden: klein, ungenau und fehlerhaft, aber durchaus dekorativ und, für jene Zeit ungewöhnlich, in Frankreich herausgegeben. [Kartenliste #71]

1633

#13: "TYPVS FRISIAE ORIENTALIS. Auctore Vbbone Emmio", 1635
Hier im Titel wird Emmius als Urheber der Karte ausdrücklich genannt, viel deutlicher als in den Blättern, die von seiner Kupferplatte stammen. Dies ist mit der Berühmtheit zu erklären, die Emmius als Rektor der Universität von Groningen erlangt hat. Nun wirbt man mit seinem Namen, und süddeutsche Antiquariate verkaufen diese Karte als „Emmius-Karte". In Wirklichkeit handelt es sich um einen Nachstich des damals größten Kartenverlegers Willem Jansz. Blaeu in Amsterdam, der z.B. in seinem „NOVUS ATLAS" auch eine Ostfrieslandkarte vorweisen wollte. Die Atlanten von Blaeu erschienen in vielen Auflagen in verschiedenen Sprachen und die Rückseite einer Karte kann Aufschluß geben, aus welchem Druck sie stammt. [Kartenliste #75]

1633

#14: "TYPVS FRISIAE ORIENTALIS. Auctore Vbbone Emmio.", 1636
Auf den ersten Blick scheint nur die Kolorierung der Karte gegenüber der von Blaeu eine andere zu sein. Bei näherem Betrachten entdeckt man Unterschiede in der Kartusche und z.B. den Schiffsdarstellungen. Es ist ebenso ein Nachstich, diesmal kann man fast von Kopie sprechen, des Amsterdamer Konkurrenten von Blaeu, nämlich Joannes Janssonius. Beide Verleger standen im harten Wettbewerb. Wenn auch zeitweise „Privilegien", das heißt so etwas wie Copyright, für einige Jahre verliehen wurden, so hielt sich kaum ein Verleger daran, zumal sein Stecher durch wenige Veränderungen ein „neues" Blatt schaffen konnte. Dieses Exemplar hat einen englischen Text auf der Rückseite und stammt deshalb wohl aus dem „ ... Atlas or a Geographicke description of ... " von 1636. [Kartenliste #82]

Janssonius 1636

#15: "TYPVS FRISIAE ORIENTALIS .", "Auctore Vbbone Emmio", "Prostant Amstel. apud Petrum Schenk et Gerardum Valk", um 1700
Schon im Jahre 1630 hatte Joannes Janssonius für seinen "Atlantis Maioris Appendix" diese Ostfrieslandkarte anfertigen lassen. Nachdem von der Kupferplatte in vielen Auflagen in Janssonius Atlas erschienen, gelangte sie später durch Erbschaft in den Besitz von Johannes Janssonius van Waesber- gen, der zusammen mit Moses Pitt und Swart 1683 den englischen „Atlas Major" herausgab. Dort erschien die Karte auch, bis dann Petrus Schenk und Gerard Valk in Amsterdam erneut die unveränderte Karte um 1700 herausbrachten. Diese Karte hier ist noch Jahre später in Gebrauch gewesen, denn ein unbekannter Kolorist hat die Karte nach dem Vorbild der Wasserflut-Karte aus dem Verlag Homann koloriert, um die Auswirkungen der verheerenden Weihnachtsflut von 1717 deutlich zu machen [Kartenliste #113]

#16: "Geographische Vorstellung der jämmerlichen WASSER-FLUTT in NIEDERTEUTSCHLAND, welche den 25.Dec. Ao. 1717, in der heiligen Christ-Nacht, mit unzählichen Schaden und Verlust vieler tausend Menschen einen großen theil derer Hertzogth. HOLSTEIN und BREMEN, die Grafsch. OLDENBURG, FRISLANDT, GRÖNINGEN und NORT-HOLLAND überschwemmet hat, 1720
Auch wenn dies keine Ostfrieslandkarte im eigentlichen Sinne ist, so gehört sie doch zu dieser Sammlung, denn es gab kaum ein Ereignis, welches größere Auswirkun-gen auf die Menschen in Ostfriesland im 18.Jahrhundert gehabt hat als diese Sturmflut. Die Schäden dieser Katastrophe waren beträchtlich: mehrere tausend Tote, zigtausend tote Tiere, verdorbene Felder, zerstörte Häuser, gebrochene Deiche. Die Menschen hatten noch Jahrzehnte mit der Beseitigung der Schäden zu tun. Die öffentlichen Kassen waren leer, aber auch das Vermögen vieler Landwirte war geschrumpft. Die Folge war eine Verbesserung des Deichwesens, was dennoch nicht ausreichte, um bei der Flut von 1825 Schäden zu verhindern. Interessant in der Darstellung ist die Grünfärbung der überschwemmten Gebiete, die in fast allen bekannten Exemplaren gleich ausgeführt ist, während die künstlerischen Darstellungen in der Bildmitte und am rechten Bildrand in den Hintergrund rücken. Im unteren Teil finden sich drei Darstellungen: Ein Deichbruch, ein geöffnetes und ein geschlossenes Sieltor und ein sogenannter „Flutter", ein einfaches Schöpfrad zur Beseitigung des Hochwassers. [Kartenliste #130]

Homann 1720

#17: "NOVA TABULA TOTIUS FRISIAE ORIENTALIS EMENDATA", "AUCT.C. ALLARD", 1697
Dies ist eine der letzten Ostfrieslandkarten aus niederländischer Produktion in Nachfolge der Emmius-Karte und ihrer Nachstiche. Der Karten-inhalt ist zu diesem Zeitpunkt veraltet und mit Fehlern behaftet. Hier beeindruckt besonders die künstlerische Gestaltung der Kartusche mit dem Cirksena-Wappen. [Kartenliste #122]

Allard 1697

#26: "Hanc FRISIAE ORIENTALIS Tabulam ... ", "Elegantioris Geographiae Cultoris Amatoris Frisiae", "IOHANN: CHRISTOPH: HOMANNUS,M.D.", "Noribergae Anno 1730...", 1730
Erst seit kurzer Zeit hat diese Karte Eingang in die kartographische Literatur genommen, da nur ihr 2. bzw. 3. Zustand bekannt war. Umso überraschter muß man sein, daß in den letzten Jahren gleich mehrere Exemplare in Emden auftauchten, wohl auch, weil Sammler bei ihrer Suche gezielt auf die Abweichungen gegenüber der „üblichen" Homann-Ostfrieslandkarte achteten. Die Herausgeber in Nürnberg hatten für die Veröffentlichung der Karte den Rat des Sekretärs am Auricher Hof, E.G. Coldewey eingeholt, aber dann eine recht fehlerhafte Ostfrieslandkarte veröffentlicht. Coldewey hat dann auf diese Mängel hingewiesen und wohl noch im selben Jahr 1730 erschien eine überarbeitete und verbesserte, aber längst nicht korrekte Ostfrieslandkarte. Auch wenn also diese Karte nur während eines ganz kurzen Zeitraums in den Handel kam, so ist sie doch als erste wesentlich neue Karte nach der Karte des Ubbo Emmius von 1599 zu bezeichnen. [Kartenliste #133]

#27: "Tabula FRISIAE ORIENTALIS EHRENREICHIO GERHARDO COLDEWEY Ex Officina IOH: CHRISTOPH: HOMANNI M.D", 1730.
Eine besondere Stellung unter den Nachfolgekarten des Ubbo Emmius nimmt die Karte des E. G. Coldewey ein, der am Auricher Hof beschäftigt war und versucht hat, die bisherigen Karten zu aktualisieren. Besonders deutlich sind die neuesten Einpolderungen zu erkennen, aber trotz Coldeweys Bemühungen beim Verleger weist auch diese Karte noch Fehler auf. Heinrich Schumacher hat im Ostfreesland-Kalender 1992 herausgearbeitet, daß es mindestens drei Plattenzustände und damit drei verschiedene Blätter dieser Karte gibt. Sie unterscheiden sich im wesentlichen in der Darstellung einiger Dörfer in der Krummhörn und im Kartuschentext. Dieses Blatt stammt vom zweiten Plattenzustand: in der Kartusche sind alte Texte gelöscht, bei einer Kupferplatte war das recht einfach, und ein neuer Text mit der Erwähnung Coldeweys eingeführt. Selten ist der erste Zustand, dort ist nämlich nur der Plan von Emden links oben eingezeichnet, der von Aurich fehlt. Beim dritten Plattenzustand kann man in der Kartusche keine Schriftreste mehr erkennen, Campen und Loquard liegen an richtiger Stelle. [Kartenliste #135]

Coldewey 1730

#28: "Tabula FRISIAE ORIENTALIS", "EHRENREICHIO GERHARDO COLDEWEY", "Ex Officina IOH: CHRISTOPH: HOMANNI M.D.", 1730
Faksimile, herausgegeben von der Niedersächsischen Vermessungs- und Katasterverwaltung, Hannover 1991 Diese Karte wurde mit Hilfe eines Scanners hergestellt und stellt eine originalgetreue Wiedergabe der Karte des zweiten Zustandes aus dem Homann-Atlas dar. [Kartenliste #?]

#29: "Das FÜRSTENTHUM OSTFRIESLAND mit der Herrschaft IEVER und Herrlichkeit KNIPHAUSEN", 1794
Dieses kleine Kärtchen steht am Endpunkt einer kartographischen Entwicklung, die durch die Karte von Ubbo Emmius und ihre Nachfolger geprägt war. Zwei Jahrhunderte lang hatten wir es mit der Weiterentwicklung der Originalplatte, mit Nachstichen und Kopien der Nachstiche zu tun, und nur wenige Korrekturen waren angebracht worden, zumal kaum einer der Herausgeber sich die Mühe gemacht hatte, die Gegebenheiten vor Ort erkunden zu lassen. Für Reilly war es deswegen ein ganz normaler Vorgang, Karten von Coldewey, Le Rouge oder Lotter zu benutzen, um eine Ostfrieslandkarte in seinem: "Schauplatz der fünf Teile der Welt" Wien 1789-1806, unterzubringen. [Kartenliste #149]

#30: "PRINCIPAUTÉ D`OOST - FRISE", 1758
Eine der vielen Karten, die seit Ende des 17. Jahrhunderts von der damals vorherrschenden französischen Kartographie hergestellt wurden. In einer zweibändigen „La topographia de l´univers" erschien dieses Kärtchen in Paris, es zeigt das seit 1744 zu Preußen gehörige Gebiet von Ostfriesland. [Kartenliste #140]

1758

#31: "CHARTE von dem Fürstenthum OSTFRIESLAND nach den trigonometrischen und astronomischen Messungen ... neu bearbeitet von F.L. Güssefeld ... ", 1790
Diese Karte ist eine der ersten, die sich auf die neuen trigonometrischen Vermessungen beruft. Allerdings hatten diese Vermessungen erst im Herzogtum Oldenburg stattgefunden und Ostfriesland nur am Rande berührt, so daß auch diese Karte in vielen Punkten veraltet ist. Sie stellt den Schluß der Emmius-Nachfolger dar. Für den interessierten Heimatforscher sind die statistischen Daten von viel grösserem Interesse. [Kartenliste #148]

Güssefeld 1790

#32: "Neue GEOGRAPHISCHE CHARTE von den Fürstenthum OSTFRIES und HARLINGERLAND, ... Aufgenommen und bearbeitet in Jahren 1798, 1799, 1800, 1801, und 1802 durch den vormaligen Hollandischen Artillerie CAPITAIN W.CAMP", 1804
Mit einer Vielzahl von trigonometrischen Vermessungen erstellten Camp und Mitarbeiter eine gegenüber den vorangegangenen Karten wesentlich verbesserte Ostfriesland-Karte, von der hier die verkleinerte Ausgabe gezeigt wird. Viele Einzelheiten wurden erfaßt, wie Haupt- und Nebenwege, Hier wurde der Auricher Sekretär Coldewey bei der Fortentwicklung hinzugezogen und es entstand eine für die nächsten 70 Jahre gültige und von verschiedenen Verlagen nachgestochene Karte (Karten 26, 27, 28, 29 u. 30). Die Karte 31 kündigt in ihrem Titel zwar neue trigonometrische Vermessungen als Kartengrundlage an, dies gilt für den ostfriesischen Teil aber erst für die Karte von Camp (Karte 32). Die ausführlichen Vermessungen Camps leiteten die sachliche Kartographie ein: die Karten haben immer genauere geographische Inhalte, dafür tritt die künstlerische Ausgestaltung in den Hintergrund, Anlaß genug für manchen Sammler, hier seine Sammlung zu beenden. Diese vielfältigen Informationen sind es aber, die den geschichtsinteressierten Betrachter in den Bann ziehen wie bei den Karten 34, 36 u. 37. Während die Karte 39 besonders wegen ihrer Seltenheit gezeigt wird, können wir bei den Karten 38 u. 40 die Vorläufer der in Ostfriesland allseits bekannten Heimatkarte erblicken. [Kartenliste #155]

#33: "CHARTE vom DEPARTEMENT O S T F R I E S L A N D nach le Coq, W.Camp, H.Bunik und W van der Linden", 1809
Diese Karte stammt aus der Zeit, als Ostfriesland nach der militärischen Niederlage Preußens bei Jena und Auerstedt in den Einflußbereich Napoleons gelangte. Im Vertrag von Fontainebleau vom 11.11.1807 erhielt Ludwig Bonaparte, der bereits König von Holland war, auch die Herrschaft über Ostfriesland und Jeverland. Diese beiden Gebiete wurden zum "Departement Oost-Vriesland" vereinigt, während das Reiderland zum Departement Groningen kam. Am 01.01.1811 wurde das Königreich Holland dem Kaiserreich Frankreich angegliedert, was bedeutete, daß Ostfriesland französisch wurde. Aus dem „Departement Oost-Vriesland" wurde das „Departement de l`Ems oriental". Im November 1813 wurde es nach den Befreiungskriegen wieder von Preußen in Besitz genommen, aber nur für kurze Zeit, denn der Wiener Kongress sprach Ostfriesland dem Königreich Hannover zu. [Kartenliste 161]

Le Coq u.a. 1809

#35: "1. Aurich", 1825
Erste Karte einer mehrblättrigen Karte. Der Zeichner Wagner ist angegeben, ebenso das Jahr 1825. Es ist eine der ersten topographischen Karten unseres Gebietes, die zu einem Kartenwerk gehört (welches, ist unbekannt). Fast zur gleichen Zeit gab Reymann die 1. Topographische Special-Karte von Deutschland heraus. Ins Auge fällt die merkwürdige Darstellung der Küstengewässer durch Tiefenlinien, welche auf ähnliche Weise konstruiert worden sind, wie die uns bekannten Höhenlinien von Erhebungen. Die gleichmäßige Ausführung läßt aber darauf schließen, daß die Linien nicht den wirklichen Tiefen entsprechen und so sind auch keine exakten Tiefenangaben auf der Karte vorhanden. [Kartenliste #171]

#36: "Charte", "A. der Landdrostei Aurich - das Fürstenthum Ostfriesland", "B. d. Herzogthum Oldenburg ...", 1835
In dieser sachlichen Karte des 19. Jahrhunderts findet der aufmerksame Betrachter viel Bemerkenswertes: Von Oldenburg aus führen schon einige „Chausseen" ins Umland, in Ostfriesland dauerte es noch einige Jahre, bis der Straßenbau vorangetrieben wurde. Die Größe der Ortssignaturen verraten uns beispielsweise, daß die Einwohnerzahl von Emden immer noch größer ist als die von Oldenburg. Viele der Ostfriesischen Inseln sind zerstückelt, wohl eine Folge der verheerenden Sturmflut von 1825. [Kartenliste #173]

#37: "STATISTISCHE ÜBERSICHTSKARTE DES BEZIRKS DER LANDDROSTEI AURICH", 1844
Eine höchst interessante Karte! Man muß sich einige Zeit in die Karte einlesen, um zu sehen, wo sich ein Post-Relais, eine Stempelsteuer-Receptur, die lutherische bzw. reformierte geistliche Inspektion in der damaligen Zeit befunden haben. In Neustadt Gödens finden wir ein solch dichtes Netz von Informationen, daß sie nur in der Vergößerung zu deuten sind. Ansonsten ist auffällig, daß nicht mehr, wie auf älteren Ostfrieslandkarten die Wasserwege, sondern nun die Chaussen mit ihren Linienführungen das Kartenbild kennzeichnen. Kanäle, kleine Binnenseen, Moore, Heideflächen. Jedes Dorf wurde grundrißgetreu wiedergegeben. Sehr viele Einzelgehöfte wurden aufgeführt. Insgesamt ist diese Karte ein wichtiges Dokument der ostfriesischen Siedlungsgeschichte. [Kartenliste #177]

#38: "NEUE SPEZIALKARTE VON OSTFRIESLAND.", "Mit Zugrundelegung der großen Camp´schen Karte neu entworfen und gezeichnet v. S.G.Tapernon", 1857
Wahrscheinlich ist diese Karte für den Schul- oder sonstigen öffentlichen Gebrauch hergestellt worden. Sie verbindet einen großen Maßstab mit einer relativen Exaktheit, auch wenn die Grundlage dieser Karte schon 50 Jahre vorher angefertigt wurde. Allerdings sind die wichtigen neuen Landstraßen in Ostfriesland ebenso verzeichnet wie die kurz vorher eröffnete Westbahn nach Emden. [Kartenliste #187]

#39: "Karte von OSTFRIESLAND nach dem im Besitze des Herrn ten Have in Bunde befindlichen Originals der im Jahre 1730 bei J.Chr. Homann erschienenen Karte Ehrenreich Gerhard Coldewey´s"
Der Titel dieser Karte weist deutlich darauf hin, daß sie einen geographischen Zustand darstellt, der 120 Jahre zuvor auf der Coldewey-Karte abgebildet wurde. Die sollte auch nicht die damalige Gegenwart darstellen sondern wurde als Lithographie für das Buch von H.F.W. Perizonius hergestellt, um dessen Geschichte Ostfrieslands besser zu illustrieren. Weil diese Karten immer gefaltet wurden, aber auch, weil im 19. Jahrhundert sehr schlechtes Papier zur Verwendung kam, sind nur wenige Exemplare im Original erhalten. Das bildlich bestimmende Element dieser Karte ist der ostfriesische Herold. [Kartenliste #182]

#40: "HANDKARTE von OSTFRIESLAND", um 1900
Diese in großer Auflage erschienene Karte erinnert in ihrem Äußeren an die Heimatkarten, die auch heute noch im Sach- bzw. Heimatkundeunterricht an den Schulen gebraucht werden. Aus geschichtlicher Sicht interessant sind die vielen eingezeichneten „Sekundär- und Klein-Bahnen" , die im Verlauf der 60er Jahre stillgelegt wurden. Die Bedeutung des Emder Telegraphenamtes der damaligen Zeit spiegelt sich in den vielen Überseekabeln wieder, die hier eingezeichnet sind. Und nicht weniger interessant: waren die Leuchtfeuer von Borkum, Norderney und Wangerooge wirklich soweit zu sehen, wie es die "Feuerkreise" andeuten? [Kartenliste #?]

#X: "Beliebige Moderne Ostfrieslandkarte", um 1990
Zum Vergleich mit den alten Karten hier nun das Landschaftsbild einer modernen physikalischen Ostfrieslandkarte.
Viel genauer zwar, aber längst nicht so schön...

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